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Das Wort Erektionsstörung löst bei vielen Männern eine plötzliche Angst vor Problemen mit ihrer Männergesundheit aus. Ein Thema, das immer noch bei vielen mit zu viel Scham behaftet ist, um einfach zu einem Arzt zu gehen und das Problem behandeln zu lassen. Dabei sind die Ursachen vielschichtig und können definitiv nicht mit einfacher Internetrecherche behoben werden. Für den Mann ist der Gang zum Urologen keine solche Selbstverständlichkeit wie der Gang zum Frauenarzt für den weiblichen Teil der Gesellschaft.
"Es ist unbestritten, daß Sexualität und Lebensqualität in einer engen Wechselbeziehung stehen. Wie für andere Körperfunktionen gilt auch für die Sexualität, daß sie erst in ihrer Störung – ihrer Dysfunktion – Beunruhigung hervorruft [1]."
Aus diesem Grund soll heute das Thema Erektionsstörung genauer unter die Lupe genommen und als Einstieg in die Thematik die Ursachen, Symptome und erste Lösungsansätze beleuchtet werden.
Als Erektionsstörung oder Erektile Dysfunktion wird der Zustand bezeichnet, in dem es Mann über einen längeren Zeitraum nicht mehr möglich ist, eine ausreichende Erektion aufrecht zu erhalten, die für befriedigenden Geschlechtsverkehr nötig wäre. Dabei ist nicht eine „zu schnelle“ Ejakulation gemeint, sondern die regelrechte Kapitulation des männlichen Gliedes in Form von Erschlaffung. Das Zusammenspiel von Nerven- und Gefäßsystemen funktioniert nicht mehr und führt zur bereits erwähnten Erschlaffung des Penis. [1]
Die Ursachen sind dabei genauso vielfältig wie die Symptome. Grundsätzlich kann diese Erkrankung das Liebesleben erheblich beeinträchtigen und zu Unmut in einer ansonsten festen und sicheren Partnerschaft führen sowie das Selbstvertrauen des Mannes erheblich in Mitleidenschaft ziehen. [1]
Zunächst muss jedoch die Frage gestellt werden, ob man überhaupt von dieser Dysfunktion betroffen ist oder ob der Penis einfach nur durch einen eingeklemmten Nerv oder eine Blasenentzündung des Mannes nicht mehr mitspielt. Hat sich vielleicht einfach die Prostata vergrößert und klemmt Gefäße ab? Genannte Ursachen bedürfen selbsterklärend einer anderen Therapie als eine Erektile Dysfunktion. [1]
Grundsätzlich lassen sich einige Symptome als Indikatoren einer Erektionsstörung festhalten:
Die Aufzählung ist zwar nicht abschließend, aber gibt bereits gute Anhaltspunkte zur Beobachtung. Sind bereits einige dieser Punkte feststellbar? Sind sie immer feststellbar oder nur in bestimmten Situationen?
Beobachtung und Ehrlichkeit zu sich selbst ist gefragt, um Symptome festhalten und gegebenenfalls mit einem Arzt darüber sprechen zu können.
Die Symptome waren nicht eindeutig oder treten unregelmäßig auf und ganz sicher ist man sich nicht wirklich? Vielleicht hilft ein ergänzender Blick auf die Ursachen von Erektionsstörungen.
Da wären zuallererst die körperlichen Ursachen. Körperliche Ursachen entwickeln sich zumeist allmählich, treten mithin nicht sofort und schlagartig auf. Darüber hinaus treten die Symptome sowohl beim Geschlechtsverkehr als auch bei der Selbstbefriedigung auf, sind also nicht an bestimmte Ereignisse gekoppelt. Dieser Unterschied ist enorm wichtig, da körperliche Ursachen klar von psychischen zu trennen sind. Letztere sind wesentlich einfacher zu behandeln und bedürfen selbsterklärend einer anderen Therapie, um sie zu beheben. [1]
Körperliche Ursachen für eine Erektionsstörung können sein:
Diese Auflistung ist ebenfalls nicht abschließend, zeigt aber schon damit, dass die körperlichen Ursachen für eine Erektionsstörung vielschichtig und breit gefächert sein können. Die Konsultation eines Arztes ist mithin ratsam.
Wie vorangegangen erwähnt, ist die Trennung von körperlichen und psychischen Ursachen wichtig, denn diese unterscheiden sich sowohl in Behandlung als auch Erfolgschance auf Heilung respektive Linderung enorm. Tritt die Problematik beispielsweise nur im Zusammenhang mit Geschlechtsverkehr mit der Partnerin auf, nicht aber, bei der Selbstbefriedigung? Dann ist es wahrscheinlich, dass eine Blockade im Kopf verantwortlich ist für die vermeintliche Erektionsstörung. Durch Pornos und deren Konsum bekommen Männer zunehmend falsche Bilder und Erwartungen hinsichtlich ihrer zu erwartenden Leistungsfähigkeit vermittelt. Das kann Stress verursachen und in einem Teufelskreis aus Misserfolg und Druck enden. Die häufigsten Probleme sind deshalb keine körperlichen, sondern:
Viele dieser Problematiken bedürfen keiner medikamentösen Behandlung, sondern vielmehr einer therapeutischen. Auch die Frau als Partnerin kann bei der Problemlösung helfen, indem sie offen mit dem Mann über die sexuellen Zusammenkünfte spricht und ihm den enormen Leistungsdruck nimmt. Offene und ehrliche Gespräch – auch und gerade beim Thema Sexualität – in einer Partnerschaft lösen beziehungsweise beugen vielen Problemen vor.
In den meisten Fällen tritt die Erektile Dysfunktion als eine Begleiterscheinung des Alterns auf, doch was ist, wenn diese mit 40, mit 30 oder gar mit 20 auftritt, wenn also nahezu das ganze Sexualleben noch bevorsteht?
"In der Tendenz werden andere sexuelle Dysfunktionen vernachlässigt, insbesondere Ejakulations- und Orgasmusstörungen."[3]
In einem solchen Fall bekommen viele junge Männer Panik und suchen verzweifelt nach Lösungen. Zumeist sind sich Männer jüngeren Alters ihrer Sexualität noch nicht sicher und reden unsicherer über diese Problematiken. Gerade dann, wenn soeben der Eintritt ins Sexualleben stattgefunden hat und die Sexualität als Profilierung dient, kann dies erhebliche Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben.
Dass diese Dysfunktion Männer jüngeren Alters betreffen kann, ist keine so große Ausnahme, wie man vielleicht zunächst denken mag. Männer in ihren Zwanzigern zeigen eine Prävalenz von 8% und Männer in ihren Dreißigern eine Prävalenz hinsichtlich der Erektilen Dysfunktion von 11%. Prävalenz bedeutet dabei die Rate der zu einem bestimmten Zeitpunkt oder in einem bestimmten Zeitabschnitt an einer bestimmten Krankheit (hier: ED) Erkrankten. [3]
Erektionsstörungen sind folglich nicht nur Männern höheren Alters vorbehalten. In jedem Falle und jeder Altersgruppe lohnt sich der frühzeitige Gang zum Arzt.
Am häufigsten treten Erektionsstörungen jedoch im Alter drauf, denn mit 50 und weiter zunehmendem Alter sinkt bei fast allen Männern der Testosteronspiegel im Blut ab. Diese Tatsache ist erst mal nichts Schlimmes und völlig normal, kann jedoch bei einer Erkrankung eine wichtige Rolle spielen. [4]
Jeder zweite Mann leidet im Alter zwischen 50 und 59 an einer leichten bis mäßigen Störung der Potenz. [1] Diese Männer haben selbstverständlich auch noch das Verlangen nach (spontaner) Sexualität und möchten dieses Verlangen ausleben. Sie leiden mithin genauso unter einer Dysfunktion wie jüngere Männer.
Oftmals stellt sich auch die Frage: Wie kann die Frau helfen?
Partnerinnen fühlen sich vor allem im etwas fortgeschrittenen Alter häufig mitverantwortlich.
Glücklicherweise lässt sich die Erektionsstörung auch in fortgeschrittenem Alter noch medikamentös behandeln und ermöglicht dem Mann höheren Alters ein nahezu unbeeinträchtigtes Sexualleben.
Wem das Thema immer noch mit zu viel Scham behaftet ist, der mag in erster Instanz vielleicht einen Selbsttest zu Hause in geschützter Umgebung durchführen, um herauszufinden, ob er von einer Erektionsstörung betroffen sein könnte. [3]
Diese Tests lassen sich ganz einfach im Internet finden und basieren zumeist auf dem sogenannten IIEF-Score. IIEF steht für International Index of Erectile Function und gilt als Leitlinie in der Medizin zur Diagnose von Erektionsstörungen. [5]
Nach der Beantwortung unterschiedlichster Fragen erhält der Getestete eine ungefähre Einschätzung zu seiner momentanen Situation.
Wichtig: Online-Selbsttests ersetzen niemals die professionelle Untersuchung bei einem Urologen oder Hausarzt. Sollte der Test bereits Anzeichen für eine Erektile Dysfunktion ausspucken, konsultieren Sie bitte umgehend einen Arzt. Je früher die Störung behandelt wird, desto besser sind die Chancen auf ein dauerhaft entspanntes Sexualleben.
Die ersten Anzeichen einer Erektionsstörung sind aufgetreten und der Arzt hat die Befürchtung bestätigt? Im Bett läuft es nicht mehr rund und auch rein psychische Faktoren konnten ausgeschlossen werden?
Nun stellt sich die Frage, was genau man gegen eine Erektionsstörung beim Mann tun kann. Braucht man Medikamente und wenn ja, sind Mittel gegen Erektionsstörung rezeptfrei?
Schnell stößt man bei der Recherche oder im Gespräch mit dem Arzt auf Potenzmittel zur Minderung oder Heilung des Problems.
Die üblichen Potenzmittel kommen als Medikament in Form einer Tablette daher, die man in einer handelsüblichen Apotheke kaufen kann.[1] Die bekanntesten Potenzmittel sind:
Die kleine, blaue Wunderpille ist das wohl bekannteste Potenzmittel der Welt. Mit dem Wirkstoff Sildenafil sorgt sie für die Erweiterung der Arterienwände im Penis und ermöglicht den Zufluss von Blut in die Schwellkörper des Penis. Dies sorgt für eine standhafte und andauernde Erektion des Mannes. [6]
Cialis gehört ebenfalls zu den bekannteren Potenzmitteln. Mit Hilfe des Wirkstoffes Tadalafil, der genau wie der Viagrawirkstoff Sildenafil ein PDE-5-Hemmer ist, wird die Erschlaffung des Penis verhindert. Die Wirkungsdauer von Cialis ist darüber hinaus weitaus länger als die von Sildenafil und ermöglicht auch spontanere Sexualität.
Das Levitra Potenzmittel arbeitet mit dem Wirkstoff Vardenafil und wird ebenfalls zur Behandlung Erektiler Dysfunktion angewandt. 2003 wurde es dem Markt durch den deutschen Pharmariesen Bayer zugänglich gemacht. Es gilt als besonders gut verträglich (und es ist kompatibel mit einer geringen Menge Alkohol) und steigert als PDE-5-Hemmer ebenfalls den Bluteinstrom in den Penis für eine verstärkte beziehungsweise verlängerte männliche Erektion.
Jedes der oben genannten Produkte hat generische Versionen: Sildenafil, Tadalafil bzw. Vardenafil.
Das Kamagra Oral Jelly ist ein etwas anderes Potenzmittel. Auf den ersten Blick unterscheidet es sich in der Darreichungsform, denn es kommt nicht als Tablette, sondern als gelartige Flüssigkeit daher. Jedoch gibt es auch eine Tablettenvariante des Produkts.
Die Wirkungsdauer der Medikamente kann stark variieren. So halten einige nur vier, andere aber auch mehr als 36 Stunden. Letztere ermöglichen dann eine spontanere Sexualität, weil sie das genaue Timing der Einnahme obsolet machen. Gemeinsam haben jedoch alle, dass einige Zeit – in der Regel 30 bis 60 Minuten – bis zur Entfaltung der vollständigen Wirkung vergehen muss.[1,6]
Für alle Medikamente gilt, dass Alkohol grundsätzlich die Wirkung stark beeinträchtigen kann. Der Verzicht auf ein Glas Champagner oder Rotwein vor dem Liebesspiel ist also dringlich zu raten.
Kein Fan von chemischen Wirkstoffen und Medikamenten im Allgemeinen? Dann können vielleicht alternative Behandlungen überzeugen. Viele von ihnen versprechen Heilung oder zumindest Linderung der Problematik.[4] Ebenfalls viele von ihnen entbehren jeglicher wissenschaftlicher Grundlage, aber wer diesen Schritt als ersten gehen möchte, dem kann unter anderem zu folgenden Behandlungsmethoden geraten werden:
Hypnose |
Osteopathie und Chiropraktik |
Akupressurpunkte |
Homöopathie |
Die Hypnose verspricht besonders bei psychischen Gründen für eine Erektionsstörung Erfolg. Mittels einer Sitzung und der Anwendung von Hypnose können innere Ängste gelöst werden, die der Grund für eine Blockade im Kopf und somit die Erektionsstörung sein können. Diese zu lösen verhilft in vielen Fällen zu deutlicher Besserung der Problematik. |
Für den Fall, dass die Ursache der Erektionsstörung körperlicher Natur ist, die im Bereich der Wirbelsäule zu verorten ist, können manuelle Therapien wie Osteopathie oder Chiropraktik helfen. Auch bei Problemen wie Blasenentzündung beim Mann, was oftmals Ursache für Erektionsprobleme ist, kann es Abhilfe schaffen. |
Auch die fernöstliche Heilbehandlung kann unter Umständen dem Problem der Erektionsstörung entgegenwirken. Durch gezielten Druck auf Akupressurpunkte soll die Potenz angehoben werden. |
Selbstverständlich bietet auch die umstrittene Homöopathie eine Lösung für Erektionsstörungen. Zu dieser Alternative ist all jenen zu raten, die auch in ihrem bisherigen Leben auf Globuli und Co vertraut haben und an die Selbstheilung des Körpers glauben. |
Weder Medikamente noch alternative Heilbehandlung überzeugen? Dann kann ein ergänzender Baustein zur Lösung des Problems bei üblichen Hausmitteln liegen.
Eine wichtige Rolle spielt die Ernährung, die uns bei schlechter Qualität müde sowie träge macht und bei guter und abwechslungsreicher Zufuhr regelrecht belebt. Dies schlägt sich auch auf die sexuelle Lust um. Dazu gehört auch der Blick auf die ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen wie Zink. Zinkmangel, so haben Studien ergeben, kann die Potenz negativ beeinträchtigen.
Eine wichtige Rolle in der Behandlung des Problems könnten Kräuter wie Ginkgo einnehmen, die zwar keine direkte Erektion hervorrufen, aber das Immunsystem und andere wichtige körpereigene Prozesse fördern, die Einfluss auf die Potenz nehmen könnten.
Aus dem Osten kommt mit Ashwagandha direkt das nächste vermeintliche Wundermittel. Das Nachtschattengewächs soll fördernde Wirkung hinsichtlich der Potenz bewirken.
In letzter Zeit mal die Höhle der Löwen geguckt? Sogar dort ist das Thema Potenzmittel angekommen. Mit dem Start-Up „BitterLiebe“ wollen die Gründer mit Hilfe verschiedener Produkte aus Naturkräutern das Wohlbefinden und die Sexualität anregen. Mittlerweile warnen jedoch Verbraucherzentralen vor den Produkten.
1. Löchner-Ernst D. Nichtoperative Therapie der neurogenen Erektionsstörung. In: Stöhrer M, Madersbacher H, Palmtag H, editors. Neurogene Blasenfunktionsstörung Neurogene Sexualstörung. Berlin, Heidelberg: Springer; 1997. doi:10.1007/978-3-642-60440-9_34
2. Razdan S, Greer AB, Patel A, et al. Effect of prescription medications on erectile dysfunction. Postgrad Med J. 2018 Mar;94(1109):171-178. doi: 10.1136/postgradmedj-2017-135233
3. Beutel M, Weidner W, Daig I, Brähler E. Epidemiologie sexueller Dysfunktion in der männlichen Bevölkerung. Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. 2007;4(5):244-249. Zugriff am 27. September 2023. https://www.kup.at/kup/pdf/6707.pdf
4. Derouet H. Zusammenfassung der Therapieoptionen bei erektiler Dysfunktion. In: Erektile Funktionsstörungen. Springer, Berlin, Heidelberg; 1992. doi:10.1007/978-3-642-77748-6_12
5. Kassouf W, Carrier S. A comparison of the International Index of Erectile Function and erectile dysfunction studies. BJU Int. 2003;[Epub ahead of print]. doi:10.1046/j.1464-410X.2003.04174.x
6. Pfizer. VIAGRA® Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels). Pfizer Labeling. Veröffentlicht am 14. September 1998; Letzte Aktualisierung Juni 2020. Zugriff am 23. September 2023. https://labeling.pfizer.com/ShowLabeling.aspx?id=2455
Prof. Dr. med. Kurt Miller ist Lehrstuhlinhaber und Direktor der urologischen Klinik der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Mit einem Erfahrungsschatz von 26 Jahren als Facharzt für Urologie, hat er seinen Schwerpunkt auf die onkologische Chirurgie gelegt - also der operativen Behandlung - von Hoden-, Prostata-, Blasen- und Nierenkrebs. Zudem führte er neue neu Behandlungsverfahren ein – so z.B. extraperitoneale Zystektomie oder die Roboter assistierte Chirurgie und nimmt mit einer eigenen Abteilung innerhalb der Charité an internationalen Studien im Bereich der Urologie teil.
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