Kleine Pille – Große Hilfe: Was ist das Potenzmittel?
Die Potenz eines Mannes ist leider auch im Jahr 2022 immer noch ein Tabuthema in unserer Gesellschaft. Dabei sind gerade in höherem Alter viele Männer in ihrer Potenz beeinträchtigt. Laut Ratiopharm[1] im Alter zwischen 40 und 70 Jahren sind in Deutschland 4-6 Millionen Männer von einer Erektionsstörung betroffen. Immer noch tauschen sich Männer nicht über ihre Erfahrungen mit dem Problem Erektile Dysfunktion aus, sprechen nicht mit ihren Partnerinnen und Partner und auch mit dem Hausarzt wird das als peinlich wahrgenommene Thema nur besprochen, wenn es gar nicht mehr anders geht. Abhilfe schaffen zumeist in letzter Konsequenz Foren, in denen sich dem Thema anonym angenähert werden kann und erste Berührungspunkte mit Lösungsansätzen entstehen.
Die gute Nachricht ist jedoch, dass sich diese körperliche Dysfunktion einfach behandeln lässt, wenn die Ursachen geklärt werden können.[2] Mit Hilfe eines Potenzmittels lässt sich dem Glied des Mannes wieder Leben uns Standkraft verleihen. Diesbezüglich stellt sich jedoch recht schnell die Frage, welches überhaupt das beste Mittel ist und wie viel dies kostet. Sind Potenzmittel frei verkäuflich? Was kosten dich diese Mittel? Was genau ist das Potenzmittel das generell?
Der Effekt – Wie wirkt ein Potenzmittel in mir?
Erste Symptome schleichen sich in das Schlafzimmer und der Gedanke ein Potenzmittel zu bestellen kommt auf?
Der legale Weg ist der Besuch beim Doktor, der Ursachen und Symptome in Zusammenhang setzen kann sowie das beste Potenzmittel mit passgenauem Wirkstoff verschreiben kann. Vor dem Gang zum Arzt und der Schilderung des Problems fragt man sich jedoch, wie wirkt ein Potenzmittel in mir und welche Effekte hat es genau? Du findest die Antwort weiter unten.
Die Wirkung der Potenzmittel für Männer
Grundsätzlich ist zu Beginn zu erwähnen, dass nicht alle Potenzmittel die gleiche Wirkungweise verzeichnen. Wie genau die Tabletten also im Körper wirken kann nicht generell für alle benannt werden. Dennoch soll ein kurzer Einblick in die Idee hinter dem Wirkstoff gegeben werden, damit die potenzielle beziehungsweise erwartbare Wirkung besser einzuschätzen ist und die Auswirkungen im Körper leichter zu verstehen sind als die Fachsimpelei eines Arztes, der im Fachjargon erklärt.
Am Beispiel der berühmtesten kleinen, blauen Pille der Welt, namentlich Viagra, ist die Wirkung am einfachsten zu erklären.
Das Potenzmittel Viagra ist ein sogenannter Phosphodiesterase-5-Hemmer (kurz: PDE-5-Hemmer). Den Namen darf man sich ruhig merken, denn diese Hemmer sind heutzutage das Mittel der Wahl zur Behandlung erektiler Dysfunktionen.[3]
Um zu verstehen, wie genau der Wirkstoff funktioniert, müssen zuvor die körperlichen Abläufe beleuchtet werden, die eine Erektion hervorrufen.
Zunächst wird der Mann durch Reize (Berührung, reizvoller Anblick, anregender Geruch oder erotisch-anziehender Traum) erregt. Das Gehirn verarbeitet diesen Reiz und sorgt über den sogenannten Parasympathikus dafür, dass die Muskulatur in den Arterienwänden des Penis erschlafft. Hierdurch erweitern sich die Gefäße im Penis, die nun den Blutfluss in den Schwellkörper des Penis ermöglichen. Im gleichen Zuge ist der Abfluss des Blutes über die Venen unterbunden. Durch den Zufluss und die Hinderung des Abflusses staut sich das Blut in den Schwellkörpern. Das männliche Glied wird hart und richtig sich in der Folge auf. Die Hoden verlagern zugleich ihre Position in Richtung Damm und Bauch.
Soweit der Prozess bei Männern, die problemlose erektile Funktionen vorzuzeigen haben. Körper von Männern, die an einer erektilen Dysfunktion leiden, haben im Verlaufe dieses Prozesses Störungen, die das Aufrichten und Hartwerden des Penis mindestens hemmen oder gar ganz unterbinden. Bei ihnen erweitern sich die Gefäße nicht oder nicht ausreichend,[3] sodass die gewünschte körperliche Reaktion ausbleibt.
Diese Effekte sind bei Männern zu erwarten
Genau diesem Problem nehmen sich die bereits erwähnten PDE-5-Hemmer an. Eine Sofortwirkung ist zwar nicht zu erwarten, da der Prozess einige Zeit in Anspruch nimmt. Im Zeitraum von etwa einer Stunde nach der Einnahme erweitert das Medikament die Gefäße der Arterienwände und ermöglicht den Blutzufluss, was wiederum für die sichtbare Erektion des männlichen Glieds sorgt.[3]
Mit der medikamentös behandelten Erektion ist der ungehinderte und problemlose Geschlechtsverkehr wieder möglich. Im Rahmen der Einnahme können jedoch auch Nebenwirkungen auftreten. Auf diese wird in den Abschnitten der einzelnen Medikamente genauer eingegangen. Für den Anfangen sind jedoch mögliche Nebenwirkungen[3] wie niedriger Blutdruck, Kopfschmerzen, verstopfte Nase, Sehstörungen, Schwindel, Erröten und Verdauungsstörungen zu nennen, die häufiger auftreten.
Bekomme ich Potenzmittel rezeptfrei?
Nachdem wir nun über das Problem aufgeklärt und die Wirkungsweise beleuchtet haben, stellt sich die Frage nach der Beschaffung des Medikaments. Wem der Gang zum Arzt mit zu viel Scham behaftet ist, der fragt sich vielleicht, ob sich diese Potenzmittel auch rezeptfrei günstig kaufen, vielleicht sogar online bestellen lassen? Die Antwort ist leider, dass der legale Weg meistens nicht am Besuch in der Arztpraxis vorbeiführen wird. Auch wenn im ein oder anderen Forum über Potenzmittel vermeintliche Geheimtipps angepriesen werden, die die Preise der Apotheken sogar ausstechen sollen und den Bestellprozess einfach erscheinen lassen, ist von diesem Weg der Beschaffung abzuraten.
Potenzmittel sind nämlich keine Hausmittel, die bedenkenlos eingenommen werden können, sondern bedürfen grundsätzlich der Konsultation eines Arztes,[3] der ganz individuell Symptome aufnehmen, Ursachen diagnostizieren und das passende Medikament verschreiben kann. Diesen wichtigen Beratungsteil kann kein Forum oder die Werbung abnehmen und dient darüber hinaus vor allem der eignen Sicherheit im Umgang mit Wirkstoffen.
Letztlich bleibt festzuhalten, dass nicht dem ersten Impuls nachzugeben ist, sondern der eigene Schatten übersprungen und das Gespräch mit einem ausgebildeten Arzt gesucht werden sollten. Auf lange Sicht schaden die Tabletten aus Fernost mehr, als sie an kurzzeitiger Heilung im Schlafzimmer versprechen.
Potenzmittel aus der Online-Apotheke - wie bekommt man die?
Nach dem Gang zum Arzt, der einem das passende Medikament verschrieben und ein Rezept ausgestellt hat, steht der Weg in die Apotheke an. Dieser Weg allerdings muss nicht zwangsläufig gegangen werden, denn schon länger haben sich Apotheken aus dem Internet auf dem Markt etabliert, die die Preise der Apotheken mit herkömmlicher Erscheinungsform angreifen und nicht auch zuletzt durch den Versand an Attraktivität zunehmen.
Entscheidet man sich für Potenzmittel aus der Online-Apotheke, sind die weiteren Schritte recht simpel. Das Rezept muss hoch geladen, die persönlichen Daten angegeben und im Anschluss einfach auf die Lieferung gewartet werden.
Alternativ können Sie einen speziellen Fragebogen ausfüllen, der anschließend von einem Spezialisten geprüft wird, der die Bestellung (falls erforderlich) freigibt.
Dieser Weg ermöglicht einem sich den persönlichen Weg in die örtliche Apotheke zu sparen, von online Preisen zu profitieren und das Medikament direkt vor die Haustür geliefert zu bekommen.
Es lohnt sich einen Blick auf die Angebote zu werfen!
Das Beste für den Mann - eine Übersicht: Potenzmittel im Vergleich
Seit der ungewöhnlichen Entdeckung des Potenzmittels forschen Pharmakonzerne an immer neuen Mitteln und Wirkstoffen. Seitdem sind viele Produkte auf den Markt gekommen. Ursprüngliche Patente auf Wirkstoffe sind mittlerweile abgelaufen, sodass sich der Markt darüber hinaus für sogenannte Generika geöffnet hat. Generika sind Medikamente, die auf dem gleichen Wirkstoff des ursprünglichen Medikamentes basieren, jedoch leicht modifiziert wurde, sodass beispielsweise Unterschiede in der Wirkungsdauer auftreten können. Im Folgenden betrachten wir Potenzmittel im Vergleich und kommen der Antwort auf die Frage: „Welches ist das Beste?“ näher. Im Vergleich treten gegeneinander an: Viagra, Cialis, Levitra, Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil.
So schnell geht’s – Zeitraum bis zur Wirkung
Die Stimmung ist bereits erregt und Mann will schnell noch die Pille einwerfen, damit es besser klappt im Bett? Das funktioniert leider nicht bei allen Potenzmitteln so, da zum Teil einiges an Vorlauf nötig ist, um sein bestes Stück in Schwung zu bringen.
Marke |
Viagra |
Cialis |
Levitra |
Sildenafil |
Tadalafil |
Vardenafil |
Einsetzen der Wirkung in Minuten |
30 – 60 |
30 - 45 |
25 - 60 |
30 - 60 |
30 - 45 |
30 - 60 |
Wie der Tabelle zu entnehmen ist, bewegen sich die Zeiträume bis zum Wirkungseintritt zwischen 30 und 60 Minuten. Eine geplante Einnahme empfiehlt sich also, damit der Wirkstoff sein Wunder im richtigen Zeitpunkt entfalten kann.
Die Dauer des Liebesspiels – Diese Wirkungsdauer wird versprochen
Wenn ER einmal steht, stellt sich natürlich schnell die Frage wie lange Mann sich auf sein Glied verlassen kann. Groß ist die Angst davor, dass der Sex ungewollt abgebrochen werden muss, weil das beste Stück den Geist aufgibt und die Wirkung stoppt.
Marke |
Viagra |
Cialis |
Levitra |
Sildenafil |
Tadalafil |
Vardenafil |
Wirkungsdauer in Stunden |
bis zu 4 - 6 |
bis zu 36 |
bis zu 4 - 5 |
bis zu 4 -6 |
bis zu 36 |
bis zu 4 - 6 |
Wie zu sehen, unterscheidet sich die Wirkungsdauer enorm. Während das Mittel von Pfizer nur bis zu 4-6 Stunden lang anhält, kann Cialis mit 36 Stunden auftrumpfen. Diese lange Wirkungsdauer ermöglicht auch spontanere Sexualität, da die Einnahme nicht so genau getimed werden muss.
Weniger ist mehr – Die richtige Dosierung
Schnell neigen Männer dazu mehr als die empfohlene Menge einzunehmen, das sie lieber auf „Nummer sicher“ gehen wollen. Dies ist jedoch ein Trugschluss. Die Empfehlungen haben einen medizinischen Sinn und eine erhöhte Dosierung, die man sich selbst verschreibt, hilft dem besten Stück nicht, sondern riskiert vielmehr die körperliche Gesundheit.
Marke |
Viagra |
Cialis |
Levitra |
Sildenafil |
Tadalafil |
Vardenafil |
Empfohlene Dosierung in mg (für Erstanwender) |
50[3] |
10 - wie benötigt 5 - täglich |
10 |
50 |
10 - wie benötigt 5 - täglich |
10 |
Die empfohlene Dosierung unterscheidet sich zum Teil stark und hängt auch von der Wirkstoffmenge der verschriebenen Einheit ab. Das Durchlesen des Beipackzettels ist folglich dringend zu empfehlen. Die Unterschiede in der Dosierung kommen durch die bereits oben erwähnte Etablierung von Generika auf dem Markt zustande, die den Wirkstoff in leicht modifizierter Form verwenden, sodass, je nach Präparat, mal mehr und mal weniger notwendig ist.
Was kostet Sex? Die Preise der Potenzmittel
Der Preis mag sicherlich auch eine Rolle spielen, denn Sex kann schnell ins Geld gehen, wenn er häufig ausgeübt wird und die Krankenkasse die Kosten nicht oder nicht vollständig übernimmt.
Natürlich richtet sich der Preis maßgeblich nach Wirkstoffmenge und Packungsgröße. Bevor große Packungen gekauft werden, sollte man darüber hinaus vernünftigerweise an den Kauf einer kleineren Testpackung denken und regelmäßig beobachten, wie man das Mittel verträgt.
Potenzmittel als Gefahr? Gegenanzeigen der kleinen Helfer
Potenzmittel sind Medikamente und diese können unerwünschte Wirkungen mit sich bringen.[4] Nicht jedes Potenzmittel eignet sich für jeden. Das ist der Grund dafür, warum auf den Beipackzettel sogenannte Gegenanzeigen vorgenommen werden. Unter bestimmten Umständen sollten einzelne Potenzmittel nicht eingenommen werden. Ein wichtiger Grund für ein ehrliches Gespräch mit dem behandelnden Arzt und der Lektüre des Beipackzettels.
Marke |
Viagra |
Cialis |
Levitra |
Gegenanzeigen |
Überempfindlichkeit gg. Inhaltsstoffe, NAION, Blutgerinnungsstörung, Niedriger Blutdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankung (Herzkranke) und mehr[3] |
Überempfindlichkeit gg. Inhaltsstoffe, Herzinfarkt, Schlaganfall, NAION, bei Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankung und mehr |
Überempfindlichkeit gg. Inhaltsstoffe, Niedriger Blutdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, NAION, Eingeschränkte Nierenfunktion, Netzhauterkrankung und mehr |
Marke |
Sildenafil |
Tadalafil[5] |
Vardenafil |
Gegenanzeigen |
Überempfindlichkeit gg. Inhaltsstoffe, NAION, Blutgerinnungsstörung, Niedriger Blutdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankung und mehr |
Überempfindlichkeit gg. Inhaltsstoffe, Herzinfarkt, Schlaganfall, NAION, Herz-Kreislauf-Erkrankung und mehr |
Überempfindlichkeit gg. Inhaltsstoffe, Bluthochdruck, Leberschwäche und mehr |
Die aufgelisteten Gegenanzeigen sind nur ein kleiner Ausschnitt einer längeren Liste.
„Achtung! Nehmen Sie Potenzmittel nicht nur aufgrund von Eigenrecherche ein. Konsultieren Sie grundsätzlich einen Arzt und lesen Sie den Beipackzettel.“
„Achtung! Sollten Sie Potenzmittel für Diabetiker oder für Herzkanke Personen bestellen wollen, müssen Gegenanzeigen unbedingt mit einem Arzt abgesprochen werden.“
Das sind die Nebenwirkungen
Wie jedes Medikament hat auch ein Potenzmittel Nebenwirkungen. Grundsätzlich sollten Vorteile und potenzielle Nebenwirkungen gegeneinander abgewogen und auf Grundlage dessen entschieden werden, ob die Einnahme eines Potenzmittels sinnvoll erscheint.
Marke |
Viagra |
Cialis |
Levitra |
Nebenwirkungen |
Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, erhöhte Lichtempfindlichkeit, unscharfes Sehen, Gesichtsrötungen, verstopfte Nase, Dyspepsien und mehr[3] |
Muskelschmerzen, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Gesichtrötungen, Verdauungsstörungen und mehr |
Kopfschmerzen, Gesichtsrötungen, Störungen des Magen-Darm-Trakts, Übelkeit, Schwindel, laufende oder verstopfte Nase und mehr |
Marke |
Sildenafil |
Tadalafil |
Vardenafil |
Nebenwirkungen |
Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, erhöhte Lichtempfindlichkeit, unscharfes Sehen, Gesichtsrötungen, verstopfte Nase, Dyspepsien und mehr |
Kopfschmerzen, Hautrötungen, verstopfte Nase, Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Rückenschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen und mehr |
Kopfschmerzen, Hautrötungen im Gesicht, verstopfte Nase, Schwindel, Verdauungsstörungen, Störung des Farbsehens und mehr |
„Achtung! Auch Potenzmittel bewirken nicht nur Wunder, sondern bringen viele potenzielle Nebenwirkungen mit sich. Bitte informieren Sie sich vor der Einnahme gründlich über die möglichen Nebenwirkungen und haben Sie deren Ausmaß zu jeder Zeit im Blick. Ein Arzt oder Apotheker kann bei der genauen Aufklärung und möglichen Linderung von Beschwerden helfen.“
Weitere sogenannte Wundermittel für den Mann
Neben den genannten bekannten Potenzmitteln, sind natürlich auch noch andere erhältlich und nicht jedes kommt in Tablettenform daher (Tadalafil zB.).[5]
So ist beispielsweise das Potenzmittel Kamagra Oral Jelly als flüssig-festes Gel erhältlich, das einfach herunter geschluckt werden kann.
Produkte wie Spedra mit dem Wirkstoff Avanafil arbeiten auch mit PDE-5-Hemmern, funktionieren einfach etwas anders. Ein bisschen Recherche und die ein oder andere Frage an den behandelnden Arzt können sich lohnen.
Wenn Damen Probleme haben: Potenzmittel für Frauen
Potenzmittel für Frauen? Für viele hört sich das erstmals komisch an, wenn man doch bei diesem Medikament direkt an schlaffe Penisse von Männern denkt, doch damit wird man dem Markt der Potenzmittel nicht gerecht.
Potenzmittel sollen bei Frauen nicht in erster Linie körperliche Reize setzen, sondern in zuvorderst die Sinne und Lust stimulieren, welche wiederum körperliche Reize anstoßen.
So wird beim Medikament mit dem Namen „Flibanserin“ vom Viagra für Frauen gesprochen. Dieses soll wie bereits genannt luststeigernd auf die Psyche wirken, geht jedoch mit einer beträchtlichen Anzahl an Nebenwirkungen einher. Frau sollte sich mithin gut überlegen, ob die Einnahme das Risiko der langen Liste an Nebenwirkungen wert ist.
Seit einiger Zeit wandert auch das Mittel Lovegra durchs Netz und sorgt für Aufsehen. Die Pille enthält Sildenafil.
"...Studie deutet darauf hin, dass Sildenafil auf die verschiedenen sexuellen Signalwege bei gesunden Frauen wirkt und ihre sexuelle Erfahrung verbessert."[6]
Es kann in einigen Fällen von sexueller Dysfunktion hilfreich sein, insbesondere wenn ein Problem mit der richtigen Erregung besteht. Vor der Anwendung wird dringend eine ärztliche Konsultation empfohlen.
Die Natur kann helfen – Natürliche Potenzmittel
Keine Lust auf Chemie oder lieber erstmal mit einer natürlichen Alternative anfangen? Viele Hausmittel versprechen ähnliche Wirkungen wie etablierte Potenzmittel. Auch homöopathische Anbieter drängen auf den Markt und bieten vermeintliche Wundermittel an.
Zu Zeiten der Inkas galt beispielsweise Maca als wahres Potenzwunder unter den natürlichen freiverkäuflichen Potenzmitteln. Die südamerikanische Pflanze soll eine ausgleichende Wirkung auf das hormonelle System bei Mann und Frauen haben, welche sexuelle Problematiken wie sexuelle Unlust, Schwierigkeiten mit dem Orgasmus, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Störungen der Erektion heilen soll. Die bisherigen Studien diesbezüglich sind jedoch zu mangelhaft, um von einer erwiesenen Wirkung sprechen zu können.
Ginseng soll als Aphrodisiakum ebenfalls helfen und die erektile Dysfunktion heilen können. Die aktuelle Studienlage lässt diesbezüglich jedoch auch zu wünschen übrig und rückt Ginseng in die Ecke der „Herbal-Glaubensmedikamente“.
Vielleicht ohne Arzt? Potenzmittel ohne Rezept kaufen
Wie bereits erwähnt lassen sich Potenzmittel nicht ohne ärztliches Rezept käuflich erwerben. Online-Apotheken wollen es ihren Kunden jedoch so einfach machen, dass diese Ärzte bei sich beschäftigt haben, die eigens Rezepte ausstellen können. Nach einer kurzen Anamnese des potenziellen Käufers kann die Bescheinigung ausgestellt werden. Das ist rechtlich legal, nicht ganz „ohne Rezept“, aber wesentlich einfacher als der Gang zum Arzt, oder nicht?
FAQ
Natürlich kann es auch sein, dass Potenzmittel mal nicht wie gewünscht wirken. Auf keinen Fall sollte nun die Dosis eigenständig erhöht werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Dieser wird Ihnen sicher weiterhelfen können.
Zum Liebesspiel gehört bei Ihnen das ein oder andere Glas Champagner oder ein Rotwein? Keine gute Idee, denn Alkohol kann die Wirkung von Potenzmitteln massiv beeinflussen, sodass der Abend nach dem Glas Wein sicher nicht mehr in eine Liebesnacht münden wird.
Allerdings kann beispielsweise Levitra (hergestellt von Bayer) und Vardenafil mit moderaten Mengen an alkoholischen Getränken kombiniert werden.
"Die Pharmakokinetik und das Sicherheitsprofil von Vardenafil wurden nicht beeinflusst, wenn es zusammen mit 0,5 g/kg Ethanol eingenommen wurde.[7]
Diese Frage kann man nur schwer mit einer definitiven Antwort lösen, da dies vollkommen von dem Anwender und seiner körperlichen Konstitution abhängt. Viele Faktoren wie Alter, Gewicht, Krankengeschichte spielen hier mit.
Ein generell sehr gut verträgliches Präparat ist Cialis, hier werden vergleichsweise wenige Nebenwirkungen vermerkt.
Leider nein. Dies könnte in anderen Ländern durchaus möglich sein, aber in Österreich fehlt bis dato eine solche Regelung. Man muss also selbst bezahlen und das kann sich durchaus auf die Geldtasche auswirken. Daher sollte mein bei der Auswahl des Potenzmittels auch auf den Preis achten, wenn man es über längere Zeit anwenden möchte.
In einer Studie [8] wurde eine Kombination von Sildenafil und Tadalafil getestet, und Wissenschaftler stellten fest, dass "kombinierte Medikation die erektile Funktion besser verbessern kann, insbesondere für Patienten mit schwerer ED." Dies war jedoch ein klinisches Experiment, das in keinem Fall für gewöhnliche Patienten empfohlen werden kann.
Davon wird grundlegend abgeraten, das es sehr leicht zu einer Überdosierung kommen kann, oder auch heftige Wechsel- oder Nebenwirkungen ausgelöst werden können.
Natürliche Mittel, die die Libido des Mannes anregen können aber nach Absprache mit dem Arzt meist ohne Bedenken eingenommen werden.
Bis dato fehlen wissenschaftliche Studien, die eine genaue Wirkung belegen könnten. Anhand vieler Erfahrungsberichte sieht man allerdings dass sich einige Präparate scheinbar durch die Bank bei Männern beliebt gemacht haben. Dazu zählen Ginkgo, Maca, Tribulus und auch Ashwagandha.
Zunächst sollte man die Packungsbeilage genau studieren und Absprache mit dem behandelnden Arzt halten. Die angegebene Höchstmenge pro Tag, die vom Hersteller bestimmt wurde, darf keinesfalls überschritten werden, wenn man Überdosierung oder heftige Nebenwirkungen vermeiden will. Bei Viagra liegt die maximale Tagesdosis bei 100 mg.
Quellen
1. Ratiopharm GmbH. Erektile Dysfunktion - Häufigkeit. Ratiopharm. Zugriff am 27. September 2023. https://www.ratiopharm.de/ratgeber/erektile-dysfunktion/haeufigkeit.html
2. Löchner-Ernst D. Nichtoperative Therapie der neurogenen Erektionsstörung. In: Stöhrer M, Madersbacher H, Palmtag H, editors. Neurogene Blasenfunktionsstörung Neurogene Sexualstörung. Berlin, Heidelberg: Springer; 1997. doi:10.1007/978-3-642-60440-9_34
3. Pfizer. VIAGRA® 25 mg Filmtabletten, VIAGRA® 50 mg Filmtabletten, VIAGRA® 100 mg Filmtabletten: Kennzeichnung. Zugriff am 23. September 2023. Verfügbar unter: https://labeling.pfizer.com/ShowLabeling.aspx?id=2455
4. Verdacht gegen PDE-5-Hemmer: Melanomrisiko durch Potenzmittel? CME. 2015; Ausgabe 9. Zugriff am 27. September 2023. https://www.springermedizin.de/melanomrisiko-durch-potenzmittel/8977526?fulltextView=true&doi=10.1007%2Fs11298-015-1476-5
5. Capogrosso P, Ventimiglia E, Boeri L, Serino A, Locatelli I, La Croce G, et al. Daily tadalafil for the prevention of erectile dysfunction after bilateral nerve-sparing radical prostatectomy: results from a randomized, double-blind, placebo-controlled trial. Int J Impot Res. 2021 May;33(5):553-560. doi: 10.1038/s41443-021-00441-z
6. Caruso S, Intelisano G, Farina M, Di Mari L, Agnello C. The function of sildenafil on female sexual pathways: a double-blind, cross-over, placebo-controlled study. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol. 2003 Oct 10;110(2):201-6. doi: 10.1016/s0301-2115(03)00118-0
7. He ZJ. [Effects of food and alcohol on the pharmacokinetics of vardenafil] [Article in Chinese]. Zhonghua Nan Ke Xue. 2005 Jun;11(6):477-9. Zugriff am 27. September 2023. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15999499/
8. Cui H, Liu B, Song Z, Fang J, Deng Y, Zhang S, Wang H, Wang Z. Efficacy and safety of long-term tadalafil 5 mg once daily combined with sildenafil 50 mg as needed at the early stage of treatment for patients with erectile dysfunction. Andrologia. 2015 Feb;47(1):20-4. doi: 10.1111/and.12216
Prof. Dr. med. Kurt Miller ist Lehrstuhlinhaber und Direktor der urologischen Klinik der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Mit einem Erfahrungsschatz von 26 Jahren als Facharzt für Urologie, hat er seinen Schwerpunkt auf die onkologische Chirurgie gelegt - also der operativen Behandlung - von Hoden-, Prostata-, Blasen- und Nierenkrebs. Zudem führte er neue neu Behandlungsverfahren ein – so z.B. extraperitoneale Zystektomie oder die Roboter assistierte Chirurgie und nimmt mit einer eigenen Abteilung innerhalb der Charité an internationalen Studien im Bereich der Urologie teil.